Wer mit mehr als 4 potenten Kätzinnen oder 3 Kätzinnen und einem Kater züchtet, bzw. mehr als 4 Würfe im Jahr hat, braucht in Deutschland dafür eine Genehmigung nach §11 Tierschutzgesetz.

Wir haben uns daher auf eigene Initiative bei unserem Veterinäramt gemeldet und diese Genehmigung beantragt. Auch polizeiliche Führungszeugnisse und einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister wurden gefordert. Wir bekamen zur Vorbereitung auf die Sachkunderüfung einen Fragenkatalog mit ca.150 Einzelfragen. Die Antworten und Zusammenhänge galt es selber zu recherchieren, zu verstehen und sich einzuprägen. Die jeweils einstündige mündliche Prüfung durch die Amtstierärztin („Fachgespräch“) und einen Mitarbeiter vom Ordnungsamt war durchaus anspruchsvoll, verlief aber sehr fair. Am Ende konnte sich jeder von uns beiden über ein super Ergebnis freuen.

Gleich im Anschluss kamen die Prüfer zu uns nach Hause, um sich unsere Katzen und die Haltungsbedingungen anzusehen. Wir waren sehr stolz über das supertolle Feedback!

Ich bin meinem lieben Mann unendlich dankbar, dass er sich auf diese Herausforderung eingelassen hat, fleißig gepaukt hat. Er weiß nun auch, was Taurin, Kryptorchiden, Giardien oder Qualzuchtmerkmale sind oder aus wie vielen und welchen Zähnen das Katzengebiss besteht usw. Danke!

Laut dem Bescheid vom Ordnungsamt dürfen wir nun mit bis zu 8 erwachsenen Katzen züchten.

Außerdem müssen wir nun alle Vorgänge in unserer Zucht gründlich dokumentieren. Eine Vorgabe, die wir gerne aufgreifen, da es sehr sinnvoll ist, den bisherigen Wust an Kalendernotizen und diversen Zetteln und Listen übersichtlich zu strukturieren. Zudem sollen wir ein Merkblatt zur Katzenhaltung für unsere Kittenkäufer anfertigen. Bislang haben wir sehr viel Info nur mündlich weitergegeben. Das ist eine gute Idee, die wir gerne umsetzen. Das Veterinäramt ist also nicht nur Kontrollinstanz, sondern auch Partner.

In gewissen Abständen werden wir auch mal wieder unangemeldeten Besuch einer Amtstierärztin bekommen. Jederzeit gerne!

Was das ganze gekostet hat? Rund 1500 Euro!

Aber nun ist alles amtlich abgesegnet und wir dürfen mit gutem Gewissen Steuern zahlen.

Nicht der finanzielle Profit, sondern das Wohlergehen unserer Katzen hat weiterhin oberste Priorität!